Saint Guilhem le Désert

Inmitten einer wilden, trockenen Einöde gründete im Jahre 804 der legendäre Guillame d'Orange eine Abtei. Nach seinem Tod übernahm sie seinen Namen und wurde zu einem obligatorischen Wallfahrtsort auf dem Weg nach Santiago de Compostella. Heute ist es als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO "Jakobsweg in Frankreich" ausgezeichnet.

Heute noch hat Saint Guilhem le Désert mit seiner romanischen Kirche und den alten Häusern etwas von seinem mittelalterlichen Flair behalten. Nicht zuletzt liegt das daran, dass zumindest die Autos der vielen Besucher draußen bleiben müssen. So kann man in Ruhe seinen "Café Crème" unter den Platanen vor der Abteikirche genießen.

Wen der touristische Betrieb stört, der findet schnell Ruhe auf den Wanderwegen in die umliegenden Schluchten und Berge. Fast nur niedrige Garrigue wächst hier - der spärliche Wald hat der Trockenheit und Bränden nicht standgehalten. Warum St. Guilhem den Beinamen "le Désert" = "die Wüste/Einöde" hat, wird hier nachvollziehbar. Nach längerem Aufstieg erreicht taucht eine in die Felsen geduckte Einsiedelei auf. Die "Ermitage de Notre-Dame de Belle-Grace" liegt an der einzigen ganzjährigen Wasserquelle einer ausgedehnten Felsschlucht.

Beim weiteren Aufstieg erreicht man die nach Waldbränden verbliebenen Reste des Salzmannkiefern-Waldes, einer endemische Schwarzkiefernart dieser Gegend und Spaniens, die hier auf den verwitterten Dolomitfelsen bizarre Baumformen ausbildet. Schließlich führt der Wanderweg in einen Weiler vor der Sèranne.

In umgekehrter Richtung beginnt hier die Wanderung nach Saint Guilhem im Nachmittagsprogramm unserere Sprachkurse: Ohne anstrengenden Aufstieg und mit Abholung am Ziel.


Kontakt:  Horizons Séranne - L' Aire de la Séranne | F-34380 Saint Jean de Buèges | Tel. ++33 467 731 119 | www.seranne.org